Allgemeine Beschreibung der Potenziale
Die folgende Darstellung zeigt, welche allgemeine Kriterien die Potenziale bestimmen und voneinander unterscheiden.
Das Fundament der dargestellten Pyramide entspricht dem technischen Potenzial. Eine Teilmenge des technischen Potenzials ist das reduzierte technische Potenzial. Der Bestand als weitere Teilmenge gibt die installierte Leistung wider und bildet die Spitze der Pyramide. Jede Potenzialart wird für alle Bezirke Österreichs ermittelt, beim Bestand abhängig von der Datenverfügbarkeit.
Technisches Potenzial
Das technische Potenzial berücksichtigt heute mögliche Erträge hohen Standards, gegenwärtige Standortanforderungen und erprobte allerneueste Technologien (state of the art) – Pilotstudien müssen dafür erfolgreich abgeschlossen sein.
Wesentlich ist: Das technische Potenzial berücksichtigt bereits eine mögliche Flächenkonkurrenz zwischen energetischen und nicht energetischen Nutzungsformen. Das heißt, der Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion oder zur stofflichen Nutzung wird bereits hier Rechnung getragen. Bezugsfläche dafür ist die heutige Flächennutzung (Bezugsjahr 2008). Die zukünftig mögliche Flächennutzung, beispielsweise größere Waldflächen auf Kosten von Agrarflächen, bleibt somit ausgeklammert.
Reduziertes technisches Potenzial
Das reduzierte technische Potenzial berücksichtigt darüber hinaus auch die Konkurrenz zwischen einzelnen erneuerbaren Energieträgern, so etwa die Flächenkonkurrenz zwischen Solarthermie und Photovoltaik.
Auch der Minimaleffizienz wird Rechnung getragen, sollte dadurch die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit infrage gestellt werden. In Almbetrieben wäre die energetische Nutzung der Biomasse aus Viehwirtschaft grundsätzlich möglich, widerspricht jedoch wirtschaftlichen Kriterien der Minimaleffizienz.
Nutzungseinschränkungen, rechtlicher Art, welche sich durch Raumordnung, Naturschutz, Bauordnung oder anderes ergeben können, finden ebenso Eingang bei der Ermittlung des reduzierten technischen Potenzials.